Waldtraut Lewin

Neuerscheinungen 2016

letzte Aktualisierung
24.05.2017

Cordoba Cordoba

Gerstenberg
Juni 2016

ISBN 978-3-8369-5458-7
 

Roman

Spanien, irgendwann im 16. oder 17. Jahrhundert. Überall im Land flüchten Conversos, «Neuchristen», vor dem blinden Hass ihrer Mitbürger. Nur in Cordoba regieren noch Vernunft und Toleranz - hier herrscht Marias Vater, ein Mann des Ausgleichs. Unter den Schutz des Bürgermeisters gestellt finden Flüchtlinge aus ganz Spanien Zuflucht in der Stadt.

Doch der Frieden ist trügerisch. Der neue Bischof wiegelt mit Hasspredigten die Bevölkerung auf und holt die Inquisition in die Stadt. Als Marias Vater stirbt, ist die Stadt der Kirchenmacht ausgeliefert. Die Situation eskaliert, als Marias beste Freundin während der Prozession zu Ehren des heiligen Jakob ein Glas Limonade über den Mantel der Marien-Statue verschüttet - Gotteslästerung wirft die aufgebrachte Menge ihr vor. Reina und ihre Familie schweben in Lebensgefahr - und damit auch Diego, der Mann, in den Maria sich unsterblich verliebt.

  Rezension von Rolf Brockschmidt im "Tagesspiegel" vom 11.07.2016

 
Wanda In Vorbereitung:   Wanda

175er Verlag
Leipzig 2016/2017

ISBN 978-3-95953-198-6
 

Erzählung

Wanda, mit richtigem Namen Njuta Tejtelboim, ist eine Schlüsselfigur für den Widerstand der Männer und Frauen, die sich 1943, einen Tag vor „Führers Geburtstag“, wo die SS das Ghetto endgültig räumen wollte, gegen ihre Peiniger erhoben.

Der vorliegende Text ist das erste Kapitel eines Buchs, das vornehmlich nicht äußeres Geschehen darstellt, sondern vor allem die Psychogramme dieser jungen Menschen beschreibt: ihre abgrundtiefe Verzweiflung, aus der ihr Kampfeswille erwächst, ihr Leid um ermordete Freunde und Verwandte, ihren Zorn, ihren Hass gegen die Unmenschlichkeit.

Der Aufstand im Warschauer Ghetto, von Anbeginn zum Scheitern verurteilt, ist eines der viel zu wenig beachteten Kapitel des Aufstands gegen den Naziterror. Auch in den Annalen der polnischen Geschichte nimmt es nur einen geringen Platz ein – andere Helden standen da im Mittelpunkt. Erfolgreiche Helden. Die hier, halb verhungert, mit unzureichenden Waffen versehen, mit nichts als dem Mut der Verzweiflung bekleidet, hielten die Stellung gegen eine gewaltige und erbarmungslose Übermacht über achtundzwanzig Tage.

Die Welt verdient, daß ihrer gedacht wird – nicht nur in trockenem historischem Bericht, sondern mit der ganzen Leidenschaft einer empathisch inspirierten Schreiberin.